ARIADNE – VOR*Lesung 2022

Hier folgen ein paar Mosaiksteine des Projektes ARIADNE. Erblühen wird es anders als zuvor, denn die Zeit spaltet ab, bringt zusammen und lässt neu fließen. Die Strömung von Gesang und Akkordeon wird vom leisesten Pianissimo, bis zum orgelnden Fortissimo erklingen. Unsere sorgfältig ausgewählten Komponisten werden uns dabei helfen, fein gesponnene Berührungspunkte und erstaunliche Nähe, gemeinsam mit unserem Publikum, erlebbar zu machen. ARIADNE wird ein weiteres Projekt-Teil aus meinem Gesamtkunstwerk TRIUMVIRAT.

Klaus Theweleit Objektwahl

Die griechische Antike, das Frühbarock bis ins Jetzt, wird beim Navigieren hilfreich sein. Noch längst nicht alles wurde aus dem Programm-Zyklus „Orpheus am Rhein“ (2004-2010) verarbeitet. Vieles musste auf der Strecke bleiben. Der Schatz sank auf den Meeresgrund. Wir werden ihn aus der kalten und nassen Verbannung aus dem ins Dunklen befreien und aufatmen lassen.

Wilhelm Lehmbruck

ARIADNE, Theseus, Dionysus, Eurydike, Orpheus , Penelope und Odysseus stehen bereit, den Roten Faden aufzunehmen, um aus dem Labyrinth für die Zeit unserer Veranstaltung zu entkommen. Das Jahr 2022 wird ein Herantasten an die komplexe Materie sein, um Zukünftiges zu ermöglichen.

Orpheus

Aber auch die Märchenfiguren Hänsel und Gretel, sowie die römische Sängerin Caterina Martinelli, Claudia und Claudio Monteverdi, der Herzog von Mantua und Francis Purcell, die Ehefrau des Komponisten Henry Purcell, werden hilfreich sein.

Produziert wird das Ganze von STERNENSTAUBMUSIK Musikberatung, Kritik, Konservierung, Sozialprojekt und Live-Konzert.
Duisburg 2021 (Update 10.10.2021)

Triumvirat – Schwerpunkt Odysseus
Orpheus, – Odysseus – Messias
von Thomas Bremser
Winter 1989 bis Herbst 2021 (Update 09.10.2021)

Prolog* zur ARIADNE – VOR*Lesung 2022
„Geneigter Leser, die Liebe ist eine Leidenschaft, bei welcher die Überlegungskraft sich nicht allemal in ihrer Stärke zeiget.Bist Du ein Sänger; so bist du mein Nebenbuhler:und wenn dir das Neueste am besten gefällt; so erkläre ich mich dagegen für die alte Weise. Wenn aberkannt die ungemeine Neigung, welche wir beide für die liebste, für die schönste Musik hegen, unsere Urteilskraft zuweilen umnebelt: so wollen wir doch wenigstens bei heiteren Stunden, beide gleich großmütig sein: Du, indem du mir die Irrtümer verzeihest, welche ich schreibe; ich, in dem ich dir die Fehler übersehe, welche du ausübest.Bist du, zu deiner Ehre, ein Gelehrter; so wisse, dass ich, zu meiner Beschämung, ein Ungelehrter bin. Willst Du dies nicht glauben; so lies weiter.
* Faksimile-Druck aus „Anleitung zur Singkunst“ Pier Francesco Tosi / Johann Friedrich Agricola VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 1966/ Vorlage aus Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Sign. Mus. 793a

Tosi
Tosi *

Leinen los! Steuermann FAUSTL!
Hab die Wacht!
(Apart zum Publikum)
Wie immer, Alle schlafen.
Trotzdem das Lebens-Segel in den Wind (Ruach Elohim) gesetzt!
Der Südwind bläst



Bey stiller Nacht zur ersten Wacht
Friedrich von Spee (1591-1655) Trawrgesang von der Noth Christ am Oelberg in dem Garten „Trutznachtigall“ – Erstdruck 1649 Anmerkung: Die Nachtigall galt vor allem in der antiken Literatur als Sinnbild für das „DichterSelbst“.

St. Thomas Hörnum Sylt


[1] Bey stiller Nacht zur ersten Wacht / Ein Stimm sich gund zu klagen /: II acht, was die dan sagt / That hin mit Augen schlagen.
[2] Vil Ruten Geissel Scorpion / In meine Ohren sausen /:II Ich nahm in Auch kömpt mir vor ein Dornen Cron / O Gott wen wolt nitt grausen!
[3] Der schöne Mon will undergohn / Für Leyd nitt mehr mag scheinen /:II lan Ihr Glitzen stahn / Mit mir sie wollen weinen.
[4] Kein Vogelsang noch Frewdenklang / Man höret in den Lufften /:II Die Sternen Die wilden Thier auch trawrn mit mir / In Steinen und in Klufften. *Reprise „In Steinen und in Klufften“

Bühnenbildentwurf Alcina von Händel 1986 von Thomas Hoffmann
Das Narrenschiff von Thomas Bremser
Das Narrenschiff mit Orpheus, Eurydike, Henry Purcell,, John Dowland, Odysseus und Gerhard Mercator

Es kommt ein Schiff geladen
Text: Daniel Sudermann um 1626, nach einem Marienlied aus Straßburg 15. Jh. Text-Bearbeitung für OaR4.6 von Thomas Bremser Melodie: Anonym Köln 1608

l. Es kommt ein Schiff, geladen / bis an sein‘ höchsten Bord / trägt Gottes Sohn voll Gnaden / des Vaters / Vaters / Vaters, ewigs Wort.
2. Das Schiff geht still im Triebe / es trägt ein teure Last / das Segel ist die Liebe / der Heilig Geist der Mast.
3. Der Anker haft‘ auf Erden / da ist das Schiff am Land / Das Wort will Fleisch uns werden / der Sohn war / Sohn ist / Sohn wird uns gesandt.
6. Danach mit ihm auch sterben / und geistlich auferstehn / das ewig Leben erben / wie an ihm ist geschehn.


Ach, komm!
Melodie: Es kommt ein Schiff geladen Text: Thomas Bremser 2007

[5] Ach komm! Und lass uns Beide Den Weg gemeinsam gehn. Ich suche morgen weiter Die Zeit wird schnell vergehn
[6] Dann sing ich uns ein Liedchen fein Die Frau: mein Herz, erbebt; Seh ich sie weiter sterben, warum muss das geschehn
[7] Wenn wir uns auch so gerne am Tisch des Herrn gesehn So muss ich wirklich warten und will all das verstehn
[8] Kein Vater hilft, kein‘ Mutter da zu hören meine Not Die Melodie durchs ganze Jahr ertönt im Herz mein Gott…
[9 =1] Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein‘ höchsten Bord. Trägt Gottes Sohn voll Gnaden des Vaters , Vaters, Vaters, ewigs Wort.

Das Narrenschiff
Das Narrenschiff Eurydike, Orpheus, Henry Purcell, Odysseus ( Grafik Thomas Bremser)

Take o Take those lips away
John Wilson [1595-1674]
[1]Take, o take those lips away that so sweetly were forsworn, And those eyes, the break of day lights that do mislead the morn: But my kisses bring again, bring again; Seals of love, but seal’d in vain, seal’d in vain.
[2]Hide, or hide those hills of snow that thy frozen bosom wears, On whose tops the pinks that grow, are yet of those that April wears; But first set my poor heart free, Bound in those icy chains by thee.
Übersetzung:
[1]Bleibt, o bleibt ihr Lippen ferne, Die so lieblich falsch geschworen, Und ihr Augen, Morgensterne, Die mir keinen Tag geboren! Doch den Kuss gib mir zurück, Gib zurück, Falsches Siegel falschem Glück, Falschem Glück!
[2]Birg, o birg der Hügel Schnee, Die dein eis‘ger Busen trägt, Knospen, die ich blühn dort seh, Sind wie vom April gehegt. Doch mein Herz mir wieder bring, wieder bring, Das du zwangst mit eis‘gem Ring, eis‘gem Ring.

Das Narrenschiff
Das Narrenschiff
OAR 4.6 Liebfrauenkirche Duisburg
Orpheus am Rhein OAR4.6 – 2 Skizzen Liebfrauenkirche Duisburg 2007
OAR 4.6 Liebfrauenkirche Duisburg
Bootsmannspfeife
Bootsmannspfeife des Orpheus, überreicht von Odysseus

Hauptstück 1

Konzeptionssplitter und Assoziatsonsketten



Pandemie 2020: Selbstporträt mit Klopapierreserve (Foto Thomas Bremser)

Der Rote Faden wickelt sich nicht von selbst ab. Orpheus!
Vielmehr wird Initiative, Aufbruch und Fantasie im Überfluss sprudeln müssen, um diese eigene künstlerische Blockade zu lösen, die in pandemischer Zeit das Künstlermaul verschließen ließ, und viel erwartungsfrohe Hoffnung und Heilung einfach auffraß. Vor dieser Zeit, im Jahr 2019, kam die Idee für die erste VOR*Lesung, also das penetrante Ausrollen einer „Autoimmun-Biografie, mit musikalisch-literarischer Selbstbalsamierung“.
Musikalische und literarische Entblößung vom Feinsten. Berührung at it’s best!


Idee: Thomas Bremser und Grafik nach einem Ipad-Entwurf von Ulrike Martens

Wie wahr die Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft beleuchtet, war in dieser Veranstaltung schon hautnah mitzuerleben. Mein Onkel Helmut Bremser, der 1940 über Norwegen für Volk und Vaterland aus einer JU 88 springen musste, und am Fallschirm hängend von Gewehrkugeln durchsiebt, im wahrsten Sinne des Wortes, gefallen war.


Mein Großvater Hermann Bremser, mit Johannes und Helmut Bremser am Strand.
Foto: von meinem überlebenden Vater Titus Bremser

Thomas Bremser, Altus
Thomas Bocklenberg, Theorbe
Choralschola St. Johannes Bottrop- Kirchhellen / Detlef Steinbrenner
OAR4.6 „John Dowland begegnet Orpheus in der Unterwelt“ mit Thomas Bremser, Altus – Thomas Bocklenberg, Laute und Theorbe – Choralschola St. Johannes Kirchhellen, unter der Leitung von Detlef Steinbrenner 2007
OAR 4.6
Orpheus am Rhein OAR4.6 in der Liebfrauenkirche zu Duisburg 2007 (Grafik Thomas Bremser)

Orpheus I am

Robert Johnson (c1583-1633) Text: John Fletcher (1579-1625) veröffentlicht in “The Mad Lover” (1647)

Orpheus I am, come from the deeps below, To thee, fond man, the plagues of love to show. To the fair fields where loves eternal dwell There’s none that come, but first they pass through hell: Hark, and beware! unless thou hast loved, ever Beloved again, thou shalt see those joys never. Hark how they groan that died despairing! Oh, take heed, then! Hark how they howl for over-daring! All these were men. They that be fools, and die for fame, They lose their name; And they that bleed, Hark how they speed! Now in cold frosts, now scorching fires They sit, and curse their lost desires; Nor shall these souls be free from pains and fears, Till women waft them over in their tears.

Ich bin es, Orpheus!

Nachdichtung von Thomas Bremser ©2009

Ich bin es, Orpheus! Der, der aus der Tiefe kam, wo fahle Männer ihre Lieb‟- Geschwüre zeigen. Unendlich weit das Feld der Liebe, kam keiner durch von denen, die vorher durch die Hölle krochen. Vorsicht! Halt! Außer du liebtest und wurdest geliebt, siehst du doch Liebesfreude nimmer mehr. Ach, wie sie stöhnten und verzweifelt starben! Achtlos geworfen, hör ich sie plärren und jammern. Männer gar und Dummköpfe, die ruhmreich ihren Namen ließen. Sieh sie dir an, diese verlorenen Wichte; wie schnell sie ausbluten inmitten des kalten Frosts und sitzen da, in dieser Affenhitz„,und beweinen ihre verlorene Seel„. Nie frei von Heulen, Schmerz und Sehnen, es sei denn - diese eine Frau - begehrte solche Tränen.

Oder die VOR*Lesung (*Vorsehung) des FAUSTL, einer schillernden, aus der Zukunft kommenden Figur, voller Geheimnisse.

Im Laufe der Handlung wird langsam klar, wen er sucht. Es handelt sich um die römische Sängerin Caterina Martinelli, die im Hause Monteverdis,  Anfang des 17. Jahrhunderts Gesangsunterricht erhielt.
Da FAUSTL auf seinem Sturzflug zur Erde dem Breitgürtelasteroiden 4040_Purcell begegnet und über Odysseus, Eurydike, Penelope, Ariadne und Orpheus stolpert, ist es nicht verwunderlich, dass er ausgerechnet hart Backbord im Bugwasser der Queen Mary II landet; dort sich als Musiker und Sänger ausgibt und ein Solokonzert im Theater an Bord der Queen Mary II gibt.

Auch das Alter Ego Henry Purcell wird als schizoides Halluzzi auftauchen und Verwirrung stiften. In seinem Konzert schlüpft er in verschiedene Personen und hat am Ende das ganze Schiff unter seiner Kontrolle. Fragen über Fragen: Wird er Caterina Martinelli an Bord der Queen Mary II finden? Wird er Caterina das Taschentuch zurückgeben können?

Ist Caterina seine verstorbene Frau Eurydike?
Wenn nicht, wo ist Eurydike?
Ist FAUSTL Orpheus?
Wie wird FAUSTL zurückkehren?
Bleibt er auf der Erde?
Fragen über Fragen – wie immer…

FAUSTL
FAUSTL – ein bestelltes und gekauftes Portrait der fiktionalen Figur;
gemalt von Ulrike Martens 2019

FAUSTL der 4. Global-Player, neben meinen drei anderen Helden: Orpheus, Odysseus und dem Messias. Besungen, bespielt, benutzt, zu getextet und reichlich durchlitten mit allerlei Komponisten-Spezereien von Monteverdi bis Wagner, von Bach bis Britten, über Purcell und Dowland.

FAUSTL: Beginnen wir! … und hereinspaziert! 

Einbalsamierte Zeit drängt in meine Gegenwart. Stolpert letztlich synkopisch, gegen den Takt in mein Jetzt, dass sowieso „quer zur Zeit“ und auf meiner Haut flimmert – wie eine Membran, die vibriert und klingt; so zart, so klar, so unnahbar. 

Ich bin mir selbst fremd geworden, seit ich diesen Lebensflug in meine Wirklichkeit antrat. Die Kollision mit einigen, „in heißer Lieb“ gebratenen Erinnerungen, lässt mich um die eigene Achse trudeln. Frühkindliche U-Boote tauchen auf, tauchen ab. Ich falle hinauf in die Takte der Sehnsucht. Selbstberührend soße ich ein wenig belämmert ins Uferlose.

„Hilfe, ich kollidiere!“ platzte es aus mir plötzlich heraus. War jetzt gerade alles vorbei, ehe etwas neu angefangen hatte. Würde ich jetzt gleich, endlich, etwas in mir Verlorenes finden? Das letzte was ich sah war eine amerikanische Flagge und diese goldene Scheibe, die ich fest umschlossen kurz in der Hand hielt.



So schien es jedenfalls, als ich im Inneren eines Gallertartigen Körpers verschlungen wurde. Ich war wohl kurz, wegen des äußerst weichen, sehr untypischen Aufpralls, ohnmächtig geworden. Feucht und warm entschied ich, für ein paar Takte, mich nicht zu bewegen. 

An dieser Stelle wäre es für das verehrte Publikum wichtig zu wissen, dass ich, FAUSTL, das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige in musikalischen Takten erlebe. 

Sicherlich ist die Erdenbürger-Zeitmessung sehr ähnlich, annähernd; besonders in den Pausen, wo kein Klang oder Geräusch das ewige quälende weiße Rauschen übertönt. Im Moment wäre nur dieses innere Rauschen und die Erinnerung an Klang und Geräusch. 

GGS Mozartschule Duisburg
Tafelbild Jekits GGS Mozartschule Duisburg

Für Klang und Geräusch braucht es ein bestimmtes Gas, was das Lauschen ermöglicht.
Ich war leider in den letzten Jahren sehr verschwenderisch mit meinen Vorräten umgegangen, und so blieb erstmal alles still.
In der Stille ruht der Klang. Bereitet sich vor, wie das Feuchte im Trockenen. In der Einsamkeit kämpft sich die Sehnsucht unermüdlich durch – Und manchmal ist die Stille, das Alleinsein, schier unerträglich. Das Nichts fast vor Augen. Dann ist es gut die gefüllte Gasflasche bei sich zu tragen.

Wach bleiben!



Träum weiter FAUSTL. Kein Gas, kein Klang; nur blanke Nichts … Nicht nur die gravierte Goldscheibe berührte ich mit den Händen, sondern auch ein weißes Spitzentaschentuch verfing sich an meinem Taktgeber am Arm. Dieses Spitzentaschentuch, was einigermaßen gut erhalten schien, trug zwei üppig verzierte…“
C.M. *

Caterinuccia* / Der rote Faden aus Orpheus am Rhein OAR 5.6
Caterinuccia sollte sich in Musik und Text mit der Geschichte der römischen Sängerin Caterina Martinelli (1591-1608) beschäftigen, die im Alter von 13 Jahren (1603) die Schülerin von Claudio Monteverdi (1567-1643) wurde. Im dem selben Jahr starb Monteverdis Tochter Leonora Camilla kurz nach der Geburt. Caterina Martinelli lebte von da an bis zu ihrem frühen Tod bei der Familie Monteverdi. Sie wurde als großartige Sängerin beschrieben und Monteverdi komponierte für sie die Titelrolle in seiner Oper Arianna (UA 28. Mai 1608).


Am 6. Februar 2009 autorisierte Herr Dietrich Möseler dieses Coverbild und den Text mit Übersetzung. Wir danken dem Verlag ausdrücklich für die große Hilfe bei „Caterinuccia“, Orpheus am Rhein OAR 5.6 / Möseler Verlag / Dietrich Möseler / Karl Heinrich Moeseler Verlag Hoffmann-v.-F.-Str. 8 / 38304 Wolfenbuettel / Germany www.moeseler-verlag.de

Kurz vor der Premiere verstarb Caterina Martinelli, genannt Caterinuccia, mit 17 Jahren an den Folgen einer Pockeninfektion (9. März 1608). 1610, auf Geheiß des Herzog von Mantua, komponierte Monteverdi einen Madrigalzyklus, den Scipione Agnelli anlässlich des Todes von Caterina Martinelli verfasst hatte. Am 24. Februar 1607 als der L’Orfeo von Monteverdi in Mantua uraufgeführt wurde, war Monteverdis Frau, die Sängerin Claudia Monteverdi, schwer erkrankt und starb schließlich am 10. September 1607.
Fragen:
Wird der Sänger Orpheus seine Eurydike wieder finden?
Bleibt sie im Totenreich zurück?
Ist Eurydike etwa Caterina Martinelli?
Hat Eurydike doch überlebt und ist jetzt immer noch mitten unter uns?

https://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_Martinelli

Diesen Beitrag auf Wikipedia habe ich unter meinem Synonym eurypheus eingestellt. Danach erfolgte ein erbitterter Krieg mit sehr schlichten Administratoren, über meinen Eintrag über mich selbst. Ich kam da nicht weiter und wollte nicht noch mehr Zeit mit sowas verschwenden. Ich wurde beleidigt, denunziert und schlichtweg aus dem Portal gemobbt. Hurra, ich lebe und schreibe noch!

Nicht nur auf Wikipedia gibt es ein paar richtige Arschlöcher, sogenannte Administratoren, eben wie im richtigen Leben auch – wen wundert‘s? Ich habe gelernt solche autoritären Strukturen, wenn möglich, zu meiden…


VOR*Lesung 2019
Bühnenbild für VOR*Lesung 2019 mit gekauftem Portrait
von Sigmund Freud von Ulrike Martens (mittlerweile im Besitz von Zita Pehl-Bliesner)

All‘ diese Großkopferten, unausgehörten „Composer in eternal Residence“ vereinfachen mir das Zurückfinden in mein Selbst – und dank dieser vielen Eurydiken wie Ariadne, Gretel, Penelope, Francis Purcell, Isolde, aber auch der Sängerin Caterina Martinelli, genannt Caterinuccia.

Das Gift dringt durch die Augen ein
Sir Reginald Scot [c.1538-1599] „The Discovery of Witchcraft“ *London 1584+

Genauso wie es eine Verzauberung oder Verhexung durch böse Blicke gibt, die Unheil bewirkt, gibt es verhexende Blicke, die zum Gegenteil zur Liebe führen, oder die doch zumindest guten Willen und Zuneigung hervorrufen. Denn wenn die Verzauberung oder Verhexung durch die Begierde, den Wunsch oder das Gelüsten nach irgendeiner schönen Gestalt oder einer Liebesbezeugung entstanden oder hervorgerufen worden ist, ist das Gift durch die Augen eingedrungen, auch aus großer Entfernung. Und der Eindruck einer schönen Form gelangt ins Herz des Liebenden, wo er das Feuer entfacht, an dem er dann leidet. Und weil das süße, zarte Blut der Geliebten dort wandert, ist sein Bild im eigenen Blut strahlend vorhanden, und kann dort nicht zur Ruhe kommen: und geheilt werden kann es nur, wenn das Blut dessen, der verwundet ist, zurückfließt und eindringt in den, der es verwundet hat.

Caterinuccia
„Orpheus am Rhein“ OAR 5.6 Eine Veranstaltung, die durch den plötzlichen
Tod meines Freundes Bernd Mischke nie stattfinden konnte (Grafik: Ute Seifert, Wuppertal)

Erleichtert, heiter und nachdenklich wird das virtuos orgelnde Akkordeon von Britta aus dem Koffer genommen und meilenweit zu hören sein. Werde ich, Orpheus, meinem Alter Ego Henry Purcell Ehre erweisen, und in mir Resonanzen wecken und aufblühen lassen, die berührend den roten Faden weiterspinnen?


Thomas im Alter von 5 Jahren als Hänsel mit Gretel von hinten im Kindergarten

Wird uns die Brotkrumennavigation für die Gestaltung unserer dramatischen Ereignisse ein paar dieser unendlichen Pfade weisen, auf dem wir in diesem musikalischen Labyrinth stoßen werden?

Hänsel, der kleine Orpheus
Hänsel: Gretel ich weiß den Weg nicht mehr!
Gretel: O Gott! Was sagst du? Den Weg nicht mehr?
Hänsel: Was bist du für ein furchtsam Wicht! Ich bin ein Bub’ und fürcht’ mich nicht.
Adelheid Wette (1858-1916), Schwester von Engelbert Humperdinck (1854-1921)
Sie schrieb das Libretto zu der Oper Hänsel und Gretel.

MARIENVESPER
„Orpheus am Rhein“ OAR 6.6. blieb leider frommer Wunsch (siehe OAR 5.6) – Grafik Thomas Bremser

Brotkrümel weisen uns, ja mir den Pfad. „Gretel ich weiß den Weg nicht mehr…!“ höre ich meine innere Stimme rufen, die händeringend nach meiner eigenen Navigationzeile sucht. Orientierung erhoffen wir uns – mal schauen. Auf diesem verschlungenen Ariadnepfad werden wir Mithilfe des Wollknäuels des Theseus das offene Szenenbild bespielen.

Labyrinth

Finden wir gemeinsam aus dem Labyrinth des Daidalos heraus, wie Hänsel und Gretel im Märchen, die im dunklen Wald Brotkrumen streuten, um den Weg nach Hause zurückzufinden?

Und Odysseus?
Odysseus schrieb an seine Penelope folgenden Brief nicht:
Hier, meine liebe Penelope, eine musikalische Wegweisung und Begegnung mit mir. Stille versammelt sich im Krieger und listigen (Ver-) Führer. Harmonie und Rhythmus ordnen sich zu wundersamen Klängen. In der Trockenheit ruht das Feuchte. In meinem musikalischen Labyrinth gibt es Metall und Wasser. In einer Luftsäule, mit durchfluteten Röhrensystemen, wird unter riesigen Wasserfällen Musik erklingen. Stille wird man suchen müssen. Sirenen werden mit weichem runden Ton Träume aufpusten. Werden es zwei, drei oder gar vier Sirenen sein? Wird sich Parthenope mit ihrer Mädchenstimme vordrängeln können? Werde ich diesem Gesang verfallen? Warte auf mich Penelope!

Ausgeträumt Foto Thomas Bremser



Die Klage der von Theseus verlassenen Ariadne
Eigentlich war die Titelpartie für Caterinuccia, alias Caterina Martinelli vorgesehen.Aam 9. März 1608 aber starb Caterina an den Folgen einer Pockeninfektion (lat.: variola, auch Blattern genannt). Die Uraufführung war am 28. Mai 1608 mit der damals sehr berühmten Sängerin und Schauspielerin Virginia Andreini (1583-1630) besetzt. Die Andreini war u.a. Darstellerin einer Commedia dell’arte-Truppe, die sich ebenfalls zu Feierlichkeiten in Mantua aufhielt. Wie das Unglück des Einen zu dem Glück des Anderen werden kann.

Thomas Bremser als Hänsel 1986 Kölner Oper und Rosamund Cole als Gretel
Thomas Bremser als Hänsel – Oper Köln – Rosemund Cole als Gretel (Foto: Klaus Lefébre)

Fragen über Fragen, deren Beantwortung nichts mehr im Wege stehen sollte.

Also liebes Publikum: Hereinspaziert!


Sweeter than roses Henry Purcell (1659-1695) Text: Nathaniel Lee (c. 1653-1692) / John Dryden (1631-1700) “Pausanius”

Sweeter than roses, or cool evening breeze On a warm flowery shore, was the dear kiss, First trembling made me freeze, Then shot like fire all o’er. What magic has victorious love! For all I touch or see since that dear kiss, I hourly prove, all is love to me. Süßlicher als Rosen

Nachdichtung von Thomas Bremser ©2009

Süßlicher als Rosen ob kalt die Abendbrise wärmt uns uferlos – war das der Liebsten Kuss, der zitternd kalte Wonne? Da schoss aus mir heraus: Welch„ Sieg der Lieb, für was ich einzig schau! Bis ich dann ALLES – ALLES und den lieben Kuss – fast stündlich für mich haben muss.

Premiere 2017 Die Möglichkeit einer Insel / Vincent

Produziert von STERNENSTAUBMUSIK Duisburg (Inhaber: Thomas Bremser)

LOGO
Das Narrenschiff
Foto/Grafik „Das Narrenschiff“ von Thomas Bremser

Überforderung für mein Publikum?

Triumvirat
Orpheus – Odysseus – Messias
von Thomas Bremser
Winter 1989 bis Herbst 2021 (Update 09.10.2021)

Was bisher geschah… 2004-2010 „Orpheus am Rhein“

Orpheus am Rhein
[Zyklus von 2004-2010]
von Thomas Bremser

Orpheus am Rhein 2004 – 2010
2004 OaR1.6 “Sommernachtsträume” Prolog „Die Seele Orpheus spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus…“ (nach Joseph von Eichendorff, Mondnacht) Monolog Orpheus an den Rhein zu holen ist ein phantasievolles Unterfangen, voll archaischer Assoziationen und abendländischen Klängen aus 4 Jahrhunderten. Wie weit Orpheus Seele spannt, werden wir am 1. Abend der sechsteiligen Reihe (2004-2010) ein wenig erhellen können. Natürlich steht die Stimme im Vordergrund und die, stellvertretend für viele, die sich um die menschliche Stimme (vox humana) verdient gemacht haben. Dialog Was wäre Orpheus ohne seine Eurydike, die irgendwann verschwunden war und stumm blieb. An dieser Stelle wollen wir mit dem Zyklus beginnen…

Die Pianistin (Clara Schumann), die ohne Worte Klänge aus einem Flügel schöpft und Orpheus (Robert Schumann) begleitet in seinem Tonrausch. Selbstvergessen als „Singgefäß“, tönender Körper, schwelgt er in seinem Allmacht-Traum, der nur zufällig im Sommer vorbeiflog, als er seine eigene Biografie am Ufer des Rheins las. Orpheus an den Rhein zu holen wird das Publikum aufhorchen lassen. Komponisten die Orpheus „umschwirren wie Motten das Licht“ stellen sich ihm in den Weg: Henry Purcell, Robert Schumann, Georg Friedrich Händel, Friedrich von der Spee, John Dowland, Thomas Morley, Richard Wagner, Christoph Willibald Gluck, Benjamin Britten, Johann Sebastian Bach, Johann Christoph Bach, Claudio Monteverdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Claudin de Sermisy, Hector Berlioz, Georg Philip Telemann, Ralph Vaughn Williams, Dietrich Buxtehude, Franz Schubert, Thomas Campion.

Das Ariadne-Sternbild, die Nördliche Krone (lateinisch) / fachsprachlich Corona Borealis, ist ein Sternbild nördlich des Himmelsäquators

Epilog = Prolog Der weltliche, alte Orpheus-Mythos Die inhaltliche Grundlage des Zyklus’ ist der Orpheus-Mythos. Orpheus verliert kurz nach der Hochzeit seine Braut Eurydike durch einen Schlangenbiss. Da Orpheus wunderschön singen kann, haben die Götter ein Einsehen und erlauben ihm, seine Frau aus dem Totenreich ins Leben zurückzuführen (weltliche Auferstehung). Die einzige Bedingung, die ihm dabei gestellt wird: Er darf seiner Frau in der Unterwelt nicht in die Augen schauen. Diese Forderung erfüllt Orpheus nicht und wird so zum „Doppelwitwer“. Zur Strafe soll er von den Mänaden zerrissen werden. Doch Apollo rettet ihn und lässt Orpheus zum Himmel aufsteigen (weltliche Himmelfahrt), wo er später nur noch Jünglingen vorsingen soll. (Hmm…?)


2005 Ensemble Zungenreden greift ins Geschehen ein
Der weltliche, neuzeitliche Eurydike-Orpheus-Mythos [Thomas Bremser 1989] 2005 wären wir endgültig bei Eurydike. Orpheus wird funktionieren, dient lediglich als „Sing – Maschine“, taugt als „Klang – Produzent“. OaR2.6 “Orpheus begegnet Jesus von Nazareth” Es ist ein Ros’ entsprungen von Thomas Bremser „Si malum est deus est“ Wenn das Böse ist, dann ist Gott [Thomas von Aquin] Was wäre Orpheus ohne seine Eurydike, die irgendwann verschwunden war und stumm blieb. An dieser Stelle begannen wir Juni 2004 mit dem Zyklus.
Die Pianistin, die ohne Worte Klänge aus einem Flügel schöpfte und
Orpheus begleitete in seinem Tonrausch. Selbstvergessen als „Singgefäß“, tönender Körper, schwelgte er in seinem Allmacht-Traum, der wie zufällig im Sommer vorbeiflog, als er seine eigene Biographie am Ufer des Rheins las.

GGS Mozartschule Duisburg

Orpheus an den Rhein zu holen sollte das Publikum aufhorchen lassen. Orpheus ist auch weiterhin auf der Suche. Die Pianistin entwand sich ihm mit einer ungeheuren Forderung, die an dieser Stelle einfach keine Würdigung bekommen darf, und von der er sich nur leidlich erholte. Nach Weihnachten ist Orpheus’ nicht zumute. Er, der jahrzehntelang die Kantaten und Oratorien zum Besten gab, wird nicht mehr heimisch in der Amtskirche. Er wird ignoriert, verleumdet und ausgeschlossen. Singen will er noch. Deshalb veranstaltet er seinen eigenen Gottesdienst zur Weihnachtszeit.

Wie Bruder und Schwester – Rheingold-Kabel aus Duisburg
und mein U87 von NEUMANN aus Berlin
https://www.rheingold-music.com

Ausgerechnet in einem Hotel wird die alte Geschichte erzählt. Assoziativ schreitet Orpheus durch die Lieder und Texte die ihm wie von selbst zufliegen. Die Machtphantasie, sein eigenes selbst gemachtes Weihnachten zu haben, beflügelt ihn. Jetzt nur nicht aufhören. Fast unmerklich aber spürbar begegnet Orpheus Jesus von Nazareth in aller feierlichen Stille, was beinahe für fremde Ohren ausgeschlossen worden wäre…
*Thomas Bremser 2004

2005 OaR3.6 von Klaus Hundgeburt
“Eurydike darf nicht sterben Sehnsucht nach dem Zurück oder Wunsch nach einer neuen Wirklichkeit?“
Eine Opern – Pastete von Thomas Bremser
Musik von Claudio Monteverdi, John Dowland, John Wilson, Joachim Neander, Henry Purcell, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel…
Auf der „Queen Mary II“ trifft sich zwischen Zeit und Raum eine illustre ReiseGesellschaft: Henry Purcell, der „Orpheus Britannicus“, Claudio Monteverdi, Schöpfer des „Orfeo“, nebst seiner Gattin, ein junges Paar, das sich in Illusion und Wirklichkeit des Orpheus-Mythos verwickelt – sie als die Anna Livia Plurabelle des James Joyce, er als sich wieder inkarnierender ’neuer Orpheus‘ Elvis Presley – ,eine Kommissarin von Scotland Yard, die das betrügerische Treiben oder sich ein Wahrheit erschaffendes Geschehen skeptisch begleitet und kommentiert, eine (er)trinkende „Primadonna“ und schließlich Eurydike – als Geist gefangen im Hades, sich befreiend im Wunsch nach neuem Leben, als Frau oder Muse Sehnsucht weckend, selber Sehnsucht und damit Urheberin von Illusion und Wirklichkeit, Geschöpf und Schöpferin des Mythos um den Gemahl und Sänger Orpheus. Antike Sage und Sang, Renaissance in der Musik, barocke Präsenz und drängender Rock n‘ Roll – Eurydike darf nicht sterben. Denn es entstehen neue Bilder, neue Werke der Kunst, neue Wirklichkeiten aus Illusionen und Realität, Parodie der Parodie. schlicht große wie kleine Oper. Und es geht wie immer und in jedem täglichen Leben nur um Mann und Frau, um Natur und Geist, wie sie sich verbinden, lösen, streiten, benutzen, Gemeinsames schaffen – eben nur leben, zu ‚leben‘ versuchen, Leben erschaffen und es sich nehmen – auch in Einsamkeiten. [Klaus Hundgeburt 2005]

St. Thomas, Hörnum - Sylt
St. Thomas Hörnum, Sylt / Kirchliche Trauung Gabriele und Thomas 2006

2007

Begrüßung „Mein lieber Freund und Gefährte John Dowland. Du weißt genau, was ich meine, wenn ich immer wieder meinen Schülern predige, den eigentlichen Grund für das Singen und vormalige Schreien als kleiner Wurm, bei sich selbst zu suchen. Wir Sänger und Menschen wollen alle geliebet werden. Mir haben die Götter aufgetragen, für meine Liebe zu singen. Jeden Tag diese Prüfung, um der Liebe Willen. Eurydike, ach ich habe sie verloren. John, hilf mir mit Deiner Kunst, bei der Gesangsprüfung meiner Liebe!
Hier mein Tagebucheintrag unserer gemeinsamen Zeitreise vom 30. November 2007 gegen 15:00 Uhr in Duisburg. Nach einem Gespräch mit Johann Friedrich Agricola [1720-1774] als Orpheus, alias Henry Purcell im einem Duisburger Café.

Duisburger Rathaus

Nun mehr erscheine ich, Orpheus, in England Henry Purcell genannt, als Sänger, Heiler und Veranstalter barocker Ereignisse. Aber zurück zum Gesang: Lieber Johannn Friedrich, nachdem ich die bisherigen Lektionen gekonnt, meines Fleißes gewiss und glücklich bin, erscheine ich heute hier in öffentlicher Versammlung, vor einem Publikum in Duisburg. Aber was hilft es, sich nur da sehen und hören zu lassen? Wer auf der großen Schaubühne der Welt nicht eine würdige Rolle spielt, der macht keine andere Figur als eine stumme Person. Auch ich häufte Jahr um Jahr meine Fehler an. Aber es sind noch andere, hochverehrter Freund Agricola, welche nichts anders studieren als Fehler. Sie sind dabei mit einer bewundernswürdigen Leichtigkeit sie alle zu lernen, und mit einem trefflichen Gedächtnis begabet, sie alle zu behalten. Ihre natürliche Neigung treibt sie so zum Bösen, dass, wenn sie vielleicht von der Natur mit einer schönen Stimme beschenket worden, sie ganz untröstlich sind, wenn sie den Kunstgriff nicht ausfindig machen können, sie in eine der schlechtesten zu verwandeln. Wenn eine große Menge von Sängern nicht bei sich überzeugt zu sein glaubten, dass sie schon genug gelernt hätten: so würde die Anzahl der recht guten nicht so gar gering, und hingegen der Haufen der schlechten nicht so ungeheuer groß sein. Diese, wenn sie vier Kyrie auswendig singen können, denken schon, dass sie das: Non plus ultra erlanget haben. .. Derartige Sänger glauben nicht, dass die Mittelmäßigkeit an einem Sänger Unwissenheit bedeutet.

Duisburger Innenhafen Foto Thomas Bremser
Garten der Erinnerung am Duisburger Innenhafen (Foto: Thomas Bremser)
Foto Thomas Bremser
Blume(Foto Thomas Bremser)


Der rote Faden
Den Faden verlieren
Im übertragenen Sinne bedeutet Jemand hat den Faden verloren, dass jemand eine Argumentationskette nicht zu Ende führen kann oder sich nicht mehr erinnert, was zuletzt gesagt wurde. Der Ursprung der Redewendung ist unklar: Sie könnte sich auf den Ariadnefaden beziehen, der Theseus den Weg durch das Labyrinth des Minotauros wies. Wahrscheinlicher ist jedoch die Herkunft aus der Webersprache*, wo ein verlorener Faden u.a. Zeitverlust bedeutete, bis der Faden wieder aufgenommen werden konnte.

Bootsmannspfeife

Unter einem roten Faden versteht man ein Grundmotiv, einen Weg oder auch eine Richtlinie. „Etwas zieht sich wie ein roter Faden durch etwas“ bedeutet beispielsweise auch, dass man darin eine durchgehende Struktur oder ein Ziel erkennen kann. Der Begriff wird seit Goethes Wahlverwandtschaften im übertragenen Sinne verwendet. In den einleitenden Bemerkungen zu einem ersten Auszug aus Ottiliens Tagebuch, beschreibt er den Kennfaden der britischen Marine: „Sämtliche Tauwerke der königlichen Flotte sind dergestalt gesponnen, dass ein roter Faden durch das Ganze durchgeht, den man nicht herauswinden kann, ohne alles aufzulösen“. Zweck des roten Fadens war, das Tau als Eigentum der Royal Navy auszuweisen.
(Quelle: Wikipedia)


Gabriele Bremser
Meiner Frau Gabriele Bremser gilt mein großer Dank,
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